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10. Signalamento

Der formale Rhythmus dieser Paraphrase ist durch den Gedichttext bestimmt:

[Tempo Viertel = 60],
1 Buchstabe entspricht 1 sec. (Viertel),
Einteilung in Worte und Sätze


Kompositorisch sind 3 Schichten angelegt:

„Streicher” – Schicht
aus 11 Tönen (a h b g es1 d1 e1 as ges1 his f1), gewonnen durch Transliteration (Übersetzung von Buchstaben in Tonhöhen) aus dem Text:

Nah am Abhang stand wartend die lange Anasthasia
Was nun geschah ist uns längst schon klar
[. . .]
Da naht mannhaft . . .

Morse – Schicht:
Grundlage ist eine Wort-Metamorphose nach dem Verfahren „Wie kommt der Hund in den Sack?”:

stand (dt.) – stint (engl.) – stick (engl.) – sick (engl.) – sass (engl.) – lass (engl.) – lag (dt.)
(= was am Abhang geschah:
erst stand Anasthasia,
dann saß sie,
schließlich lag Abraham).

Diese Worte werden mit den stark verfremdeten Phonemen ti (aus stick) für [kurz] (, Dauer: ein Triolensechzehntel) und tin (aus stint) für [lang] (, Dauer: ein Triolenachtel) ins Morsealphabet übertragen.
Sie setzen nacheinander an den Stellen „stand” (0:11), „lange” (0:26), „ist” (0:54), „nah” (1:15), „saß” (1:26), „Anasthasia” (1:44) und „lag” (3:10) ein und werden jeweils geloopt, so dass sie in der Überlagerung den an den irischen Riverdance erinnernden Rhythmus ergeben.

Ajoutés:
Auch die Ajouté-Schicht folgt dem Text, das heißt: an den entsprechenden Stellen werden Worte oder Teile davon (Phoneme) durch verfremdetes / bearbeitetes Sprachmaterial (z.B. bei 1:11 „klar”) oder Transliteration wie bei 1:17 „Nah am Abhang saß” zitiert:


Signalamento, Notenbeispiel

Stimmen: Frank Stukenbrock, Marcus Kuhles, Nick Watson, Sprechchor