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11. Phantastasia

Dieses Stück ist eine kleine Hommage an die Komponistin und Organistin Anna Ikramova, die für die hier verwendeten Sprachklänge auch ihre Stimme lieh.

Der schon bekannte Satz „Was nun geschah, ist uns längst schon klar” wird etymisiert zu Вы снаешя што не слыща но клу (~ „Vui snaieschja schto nje sluschtscha na klu”).

Die Zeitorganisation ist aus der Struktur des von Anna Ikramova eingesprochenen Satzes abgeleitet, d. h.: seine Dauer (5,419 Sekunden) ist gestreckt auf 130 Sekunden, jedem der 7 Worte entspricht ein Formteil der anteiligen, um denselben Faktor gestreckten Länge (vgl. auch Paraphrase Nr. 7).

Am Anfang des Stückes wird dieses Verfahren außerdem auf den Satz selbst „nach innen” angewendet: jedes Wort wird entsprechend der „Wortproportionen” des Satzes in 7 Teile zerschnitten, die 7 x 7 Fragmente werden als auskomponierte Schleife so angeordnet, dass im Verlauf und am Ende des ersten Formteils schließlich der Originalsatz rekonstruiert erklingt.

Weitere Musikalisierungen des Sprachmaterials finden durch Erzeugen von Rhythmus-Schichten aus stimmlosen Konsonanten (k und t) sowie Vokalklang-Verläufen und -Schichtungen mit Hilfe der oben erwähnten Zeitproportionen statt.

Parallel dazu erklingt eine Orgelstimme mit 11 jeweils anders registrierten Tönen:


Phantastasia, Notenbeispiel